Am Ende ist noch lange nicht Schluss mit Lustig! Wie ein Klinikclown die Begegnung mit Sterbenden oder Schwerkranken erlebt, das war in der vergangenen Woche das Thema von zwei Veranstaltungen, zu denen der Ambulante Hospizdienst Tobit seine ehrenamtlichen Sterbebegleiter*innen eingeladen hatte.
Die vielen Vorsichtsmaßnahmen aufgrund der Corona Pandemie schränken derzeit Besuche, Betreuung und Begleitung älterer und schwerkranker Menschen stark ein. Das spürt der ambulante Hospizdienst wie auch die Klinikclowns und so tat der Besuch von Clown Pfefferminze bei Tobit doppelt gut.
Als Clown Pfefferminze verkleidet huschte Anne Schwede verschämt in den Seminarraum. Augenblicklich stellte sich eine staunende Aufmerksamkeit ein, eine gewisse Leichtigkeit. Kopf und Theorien waren erstmal ausgeschaltet. Alles andere war für den Moment wie weggeblasen. So lernten die Teilnehmer*innen was vielleicht das Schwerste ist, ganz im Augenblick und im Kontakt zu sein. Das konnten sie an Hand von Mitmachübungen ausprobieren.
Frau Schwede arbeitet als Kontaktclown bei den Paderborner Klinikclowns und ist Gründerin des Humorkollegs, in dem sie u.a. auch selber Clown-Weiterbildungen anbietet. Während ihrer Besuche als Klinikclown begegnet sie oft Menschen, deren Lebensende naht. Viel Empathie und Einfühlvermögen sind für diese Clown-Visiten von Nöten, denn ein Klinikclown ist längst nicht zu vergleichen mit einem klassischen Zirkusclown. Vielmehr geht es dem Kontaktclown in der Begegnung darum, den Menschen ein eigenes Gefühl zu schenken von der wunderbaren Wirkungswelt des wohlwollenden Humors und dass der Clown ein wertvoller und heilsamer Gefährte sein kann. Frau Schwede versucht über selbstgedrehte Filme, Menschen zu erreichen und berichtete in kleinen humorvollen Anekdoten vom Clown-Sein mit Abstand, z.B. durch eine Fensterscheibe eines Altenheimes. Eines verband alle Beteiligten, der Wunsch ihrer Aufgabe, ob ehrenamtlich oder gegen Honorar, bald wieder wie vor der Pandemie nachzugehen. Das wird nicht ohne Einschränkungen gehen, aber Nähe ist nicht ersetzbar.
Deshalb braucht der Ambulante Hospizdienst Tobit auch in „Corona Zeiten“ ehrenamtliche Mitarbeiter, die die schwerkranken und sterbenden Menschen begleiten. Wer Interesse hat meldet sich bitte per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch: 05251/16195-7370 im Hospizbüro.